Im äußersten Süden Istriens, auf einem kleinen Hügel, den immer die Sonne bescheint, und eine frische Brise liebkost, liegt Ližnjan – ein Geheimtipp der idealen Destination. Umgeben von Ginster, der sich wie pures Gold über die ganze Landschaft legt, blickt es gelassen auf das klare, blaue Meer und die Kvarnerinseln in all ihrer Schönheit. Die Küste von Ližnjan hat wunderschöne und unberührte Strände in einer Länge von sogar 28 km, auf denen man noch immer einen ganz persönlichen Kontakt mit dem Mittelmeer finden kann – ein einsames schönes Stückchen Ufer, an dem man nur die Gesellschaft der rauschenden Wellen und das Zirpen der Grillen genießen kann. Die Geschichte der Ortschaft ist wirklich faszinierend, und die Funde erzählen uns über ihr über 7000 Jahre altes Leben: Überreste von römischen Villen, Scherben von Amphoren und alte, versunkene Schiffe liegen immer noch auf dem Meeresgrund; hier sind noch alte Leuchttürme, die immer noch den Seefahrern ihren Weg weisen, altehrwürdige Kirchen, und der Charme der typischen mediterranen Häuser, die sich im Zentrum der Ortschaft dicht aneinanderdrängen.
Ein kleiner, malerischer Hafen zeigt uns, dass sich die Bewohner heute, wie auch tausende von Jahren zuvor, mit Fischfang befassen, und das Meer beschenkt sie reichlich mit seinen Gaben, die man auf jeden Fall in einem der Restaurants oder Häuser der freundlichen Gastgeber probieren sollte. Ein noch unentdeckter Juwel ist auch die kleine Insel Levan, die vor den Ufern der Ortschaft liegt, mit einem wunderschönen Sandstrand und zwei Gastwirtschaften; ein idealer Ort für Abenteuerlustige, die das Meer etwas anders erleben möchten. Ližnjan und das Meer, das es umgibt, ist auf den Karten der zahlreichen Windsurfer und Taucher eingezeichnet, die es zu den besten und schönsten Plätzen für ihre Leidenschaft zählen, während die Radfahrerwege am Ufer, die durch eine Landschaft von außerordentlicher Schönheit führen, für all jene bestimmt sind, die sich für einen aktiven Urlaub entschieden haben. Ližnjan ist keine bekannte und laute touristische Ortschaft, es bietet viel mehr, als die üblichen Fremdenverkehrsorte – Ližnjan ist Mittelmeer, von dem Sie immer geträumt haben, und das Sie noch immer finden und erleben können.
Das Gebiet von Ližnjan wurde schon in der Urzeit bewohnt. Die unlängst entdeckte alte Siedlung Kargadur, in der Nähe der geschützten Bucht Kuje, offenbarte uns die menschliche Gegenwart auf diesem Gebiet schon vor 7000 Jahren. Auf der Fundstelle wurde alte Angelhaken, Keramik, Vulkanglas, Schmuck, und Jagdspeere entdeckt, ja sogar Korn aus jener Zeit ist erhalten geblieben, aber auch zahlreiche andere Gegenstände, die das damalige Leben veranschaulichen, und diese Fundstelle zu einer der einzigartigen in Europa machen. Es war einst eine Fischersiedlung, in der das Leben im Lauf der Geschichte manchmal erlosch, doch immer wieder neu aufflackerte. In der Bucht Kuje, an der Stelle des heutigen Kirchleins, befand sich einst eine römische Villa mit Thermen und noch immer erhaltenen Bodenmosaiken. In dieser Bucht fand man auch Amphoren aus dem 2. – 4. Jahrhundert v. Chr., als sich das Ufer noch 10 m weiter befand. Hier fand man auch eine Lampe aus dem 5. Jahrhundert mit der Darstellung der Gestalt von Jesus Christus. Auf dem Hügel Svetica wurde eine befestigte Burgsiedlung mit doppelten Festungsmauern entdeckt.
Die Ortschaft erwähnte man erstmals 1149 unter dem Namen Lisianum, obwohl aus dem Jahr 990 noch ein älteres Dokument existiert, das die ländliche Villa genannt Liciniana oder Liciniaum aufführte. Zur Zeit der römischen Regierung war dieses Gebiet wichtig, denn man kontrollierte den Verkehr zwischen Budava, dem Haupthafen der alten Histrier, und Kap Premantura , um das sich der ganze Verkehr von Norden nach Süden entwickelte. In der byzantinischen Zeit war es eine bedeutende Siedlung, wovon die Überreste der Kirche aus dem 6. Jahrhundert zeugen. Bis zum Jahr 1331 war es ein Teil des Besitzes der Diözese von Pula, und dann fiel es unter die Herrschaft des Patriarchen von Aquileia. Vom Ende des 14. bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte es zur Republik Venedig, um dann zunächst der französischen, dann der österreichischen und schließlich der italienischen Verwaltung anzugehören. Im Jahr 1918 wurde vor Ližnjan das italienische Kriegsschiff Cesare Rossarol versenkt, das man unter der Begleitung von erfahrenen Tauchern heute noch besichtigen kann. Damals wurde auch eine Fischkonservenfabrik erbaut, in der viele der Bewohner beschäftigt waren. Während des 2. Weltkriegs haben sich die Einwohner von Ližnjan und der umgebenden Ortschaften im antifaschistischen Kampf hervorgetan, und Ližnjan dem damaligen Jugoslawien angegliedert, um im Jahr 1991 zum Bestandteil der Republik Kroatien zu werden.
Das Kirchlein Gospa od Kuj – aus dem 17. Jahrhundert, erbaut an der Stelle der einstigen römischen Villa mit den noch immer sichtbaren Mosaiken unter dem Glasfußboden der Kirche
Kirche des hl. Martin – aus dem Jahr 1879, erbaut auf den Überresten der früheren Kirche und mit der Statue des heiligen Namenpatrons
Kirche der Muttergottes von Gnaden – aus dem Jahr 1704, und der alte Friedhof aus 1779
Überreste des Kriegsschiffs Cesare Rossarol – versenkt im Jahr 1918
Lokalitäten für Taucher – Leuchtturm Marlera, punta Marlera und Albanež mit Überresten eines Handelschiffes, Amphoren, der endemischen Pflanze Voga, sowie einer wirklich herrlichen Unterseelandschaft
Leuchttürme – der eine befindet sich am Riff, und der andere am Ufer: die Leuchttürme Lanterna und Galiola sollte man unbedingt besuchen
Radsport – das lang gestreckte Ufer von Ližnjan gehört zu den schönsten Radfahrerrouten
Angeln – die Ortschaft ist für seinen Fischreichtum bekannt
Svetica (Monte Madonna) – die prähistorische Burgsiedlung mit doppelten Festungsmauern, Überresten von römischen Bauwerken, Batteriegebäuden der österreichischen Regierung, und den einst geheimen unterirdischen Bunkern der jugoslawischen Armee
Insel Levan – kleine Insel vor Ližnjan mit einem wunderschönen Sandstrand